Einblicke
Ambitionen auf eine niedrige CO2-Bilanz
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Global Equity Observer
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Juni 22, 2021
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Juni 22, 2021
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Ambitionen auf eine niedrige CO2-Bilanz |
Der am 22. April stattfindende Tag der Erde stand dieses Jahr unter dem Motto „Stelle unsere Erde wieder her“ („Restore our Earth“) und führte auf der ganzen Welt zu neuen Umweltversprechen.
Präsident Biden, der versucht, die globale Führungsrolle im Kampf gegen die Globale Erwärmung zurückzuerobern, stellte das US-Ziel vor, die Emissionen bis 2030 um 50% gegenüber dem Niveau von 2005 zu senken. Der japanische Premierminister Yoshihide Suga verkündete ebenfalls neue Ambitionen zur CO2-Reduktion bis 2030 und setzte das Ziel von 26 % auf 46 %. Kanadas Premierminister Justin Trudeau hob das Ziel der CO2-Reduktion von 30 % auf 40-45 % an. Das kürzlich vereinbarte Klimagesetz der Europäischen Union (EU) zielt darauf ab, die CO2-Emissionen der EU bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken. Bidens Schritt folgte dem von Präsident Xi Jinping im vergangenen September angekündigten Ziel, wonach China bis 2060 Netto-Null-Emissionen anstrebt. Es besteht die Hoffnung, dass dies die nächstgrößeren Emittenten Indien und Russland dazu bewegen wird, ehrgeizigere Ziele im Rahmen der UN-Klimakonferenz COP 26 im November 2021 einzugehen. In der Zwischenzeit hat Morgan Stanley zugesagt,1 weltweit eine Billion US-Dollar für Nachhaltigkeitslösungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu mobilisieren.
Die Unternehmen unserer Portfolios waren ebenfalls damit beschäftigt, ihre Kunden zu einem nachhaltigeren Leben zu ermutigen. Es wird immer offensichtlicher, dass die Reduktion von Scope 1-Emissionen (direkt oder kontrolliert verursacht) und Scope 2-Emissionen (indirekt verursacht durch Energieerwerb) durch Unternehmen nur erste Schritte zur Lösung des Klimawandels sind. Ein verstärkter Fokus auf Scope 3 (alle über Scope 1 und 2 hinausgehende Emissionen, darunter auch der Energieverbrauch von Kunden während der Produktverwendung) hat nicht nur im Bewusstsein von CEOs eingesetzt, sondern spielt auch bei deren Werbekampagnen eine zunehmende Rolle. Bereits kleine Veränderungen im Haushalt können einen großen Einfluss auf den Planeten haben. Solche Verbraucheranalysen bieten Herstellern von Haushaltsprodukten neue Ertragsmöglichkeiten. Beratungsfirmen sind der Auffassung, dass die Pandemie das Interesse am „bewussten Konsum“ erhöht hat. Ein multinationaler Konsumgüterhersteller aus den USA schätzt, dass seit 2015 rund 15 Millionen Tonnen CO2 durch ernergiearme Waschgänge eingespart wurden. Das entspricht den Emissionen von 3 Millionen Autos. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 lagen die Scope 1- und 2-Emissionen dieses Unternehmens bei 2,6 Millionen Tonnen.
Kosmetikunternehmen bieten inzwischen umfangreiche Nachhaltigkeitsprogramme an. Um bereits kontinuierliche Fortschritte bei der CO2-Bilanz zu beschleunigen, will das weltgrößte Kosmetikunternehmen seinen CO2-Fußabdruck um 50 % reduzieren, 95 % seiner Inhaltsstoffe aus Quellen der Kreislaufwirtschaft beziehen und 100 Millionen Euro in regenerierende Ökosysteme investieren. Ein deutsches Chemie- und Konsumgüterunternehmen hat einen Klimabilanzrechner entwickelt, um Verbraucher über ihren persönlichen CO2-Fußabdruck aufzuklären und in die Lage zu versetzen, ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten. Die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Reduktion von Scope 3-Emissionen verdeutlichen, dass noch viel zu tun ist. Das Unternehmen strebt an, für seine Kunden, Verbraucher und Zulieferer zwischen 2016 und 2025 insgesamt 100 Millionen CO2 einzusparen. Bislang wurden 50 Millionen Tonnen eingespart. Im Jahr 2020 haben die Scope 1- und 2-Emissionen des Unternehmens 0,535 Millionen Tonnen betragen.
Das ehrgeizigste Ziel wird von einem der weltgrößten Softwareunternehmen verfolgt: Es will bis 2030 CO2-negativ sein und bis 2050 den gesamten Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen, den es seit seiner Gründung im Jahr 1975 emittiert hat. Ein globales Zahlungsunternehmen hat verkündet, dass es das Ziel von Netto-Null-Emissionen bis 2040 erreichen möchte. Eine CO2-Neutralität kann es bereits seit 2020 in all seinen Geschäftsbereichen vorweisen. Die Verpflichtungen des Unternehmens zum Klimaversprechen („Climate Pledge”) und zum „Climate Business“-Netzwerk sind weitere Beispiele dafür, dass Unternehmen nicht nur einsehen, dass der Klimawandel gelöst werden muss, sondern sie auch Teil der globalen Lösung sein müssen.
Einige Unternehmen, einschließlich eines führenden Unternehmens für Software- und Geschäftslösungen, sind bemüht den Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft und einer kohlenstoffarmen Zukunft mithilfe von Technologien voranzutreiben. Dabei setzen die Technologien auf Nachhaltigkeit im Hinblick auf Design, Beschaffung, Produktion, Verbrauch, Reparatur und Verwertung. Berater, die bereits weltweit mit Unternehmen eng zusammenarbeiten, werden eine Schlüsselrolle dabei spielen, weitere Unternehmen bei der CO2-Reduktion und der Energiewende zu unterstützen. Im Beitrag „Green behind the Cloud“ prognostiziert eine Beraterfirma, dass die Umstellung auf eine öffentliche Cloud die CO2-Emissionen pro Jahr um bis zu 59 Millionen Tonnen senken können. Die Ankündigungen am Tag der Erde deuteten darauf hin, dass Berater und IT-Unternehmen zunehmend gemeinsame Lösungen erfinden und entwickeln. Die Lösungen beabsichtigen, verantwortungsbewusste Produktion und Designs zu ermöglichen, Unternehmen bei der Dekarbonisierung ihrer Lieferketten zu unterstützen und ihnen zukünftig Marktanteile in der Kreislaufwirtschaft zu verschaffen. Dies baut auf vergleichbaren Berater- und IT-Unternehmensallianzen des Vorjahres auf, welche im Rahmen des „UN Global Compacts“ ein Programm zur schnelleren Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele („SDG Ambition Guidance“) veröffentlichten.
Im International Equity Team begrüßen wir diese Ambitionen und Maßnahmen, sind uns jedoch der bevorstehenden Herausforderungen bewusst. Im Folgenden fassen wir einige der von uns ergriffenenen Maßnahmen zusammen, um positiven Wandel zu beschleunigen.
1. Kürzlich optimierten wir die nachhaltigkeitsbezogenen Eignungskriterien unserer Global Sustain Strategy. Das Portfolio strebt attraktive Renditen bei deutlich geringeren CO2-Emissionen als sein Anlageuniversum an. Wir arbeiten mit unseren Kunden zusammen, damit sie sich diesem Ziel nach Möglichkeit anschließen.
2. Um dieses Ziel im Rahmen unserer Global Sustain Strategy zu erreichen, entwickelten wir einen CO2-Filter, mit dem wir die Unternehmen mit den höchsten Kohlenstoffemissionen vom Anlageuniversum ausschließen.
3. Des Weiteren entwickelten wir ein systematisches Engagementprogramm und wenden es seit einigen Monaten auf unsere Portfoliounternehmen an. In dessen Rahmen befragen wir die Unternehmen zu Nachhaltigkeitsinitiativen und prüfen, wie sie ihre beabsichtigten Ziele erreichen wollen.
Kunden unserer anderen Strategien profitieren ebenfalls von diesem zusätzlichem Engagement bei Unternehmen, da es maßgebliche Portfolioüberschneidungen zwischen unseren Strategien gibt. Derartige Gespräche verschaffen angesichts neuer Risiken zudem Einblicke zur Einschätzung der Qualität der Geschäftsleitung, der Unternehmensagilität sowie der Kapitalallokation.
Bei der ESG-Integration geht es inzwischen nicht mehr nur um die Einschätzung von Preis und Qualität, sondern auch um die dritte Dimesion von Nachhaltigkeit. Uns ist bewusst, dass es immer mehr zu lernen gibt. Dennoch sind wir der Ansicht, dass unser Zugang und unsere Erfahrung Vorteile bringen, um Unternehmen beim Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Zukunft zu unterstützen. In diesem Zusammenhang sowie in allem anderem was wir tun verfolgen wir ehrgeizige Ziele.
Risikohinweise
Es besteht keine Garantie, dass ein Portfolio sein Anlageziel erreichen wird. Portfolios sind Marktrisiken ausgesetzt, d.h. es besteht die Möglichkeit, dass der Marktwert der Wertpapiere im Portfolio zurückgeht. Marktwerte können sich täglich ändern aufgrund wirtschaftlicher und anderer Ereignisse (z.B. Naturkatastrophen, Gesundheitskrisen, Terrorismus, Konflikte und soziale Unruhen), welche sich auf Märkte, Länder, Unternehmen oder Regierungen auswirken. Der Zeitpunkt, die Dauer und mögliche negative Auswirkungen (z.B. Portfolio-Liquidität) von Ereignissen lassen sich nur schwer vorhersehen. Anleger können deshalb durch die Anlage in diese Strategie Verluste verzeichnen. Anleger sollten beachten, dass diese Strategie bestimmten zusätzlichen Risiken ausgesetzt sein kann. Veränderungen der globalen Konjunktur, der Verbraucherausgaben, des Wettbewerbs, der demografischen Entwicklung, der Verbrauchernachfrage, der gesetzlichen Regelungen und der Wirtschaftsbedingungen können sich negativ auf globale Franchise-Unternehmen auswirken und das Portfolio stärker belasten als bei einer Investition des Portfolios in eine größere Vielfalt von Unternehmen. Aktienkurse reagieren im Allgemeinen auch auf unternehmensspezifische Aktivitäten. Anlagen in ausländischen Märkten sind mit besonderen Risiken verbunden. Dazu zählen politische und wirtschaftliche Risiken sowie Währungs- und Marktrisiken. Die Aktien kleiner Unternehmen weisen besondere Risiken wie begrenzte Produktlinien, Märkte und Finanzressourcen auf. Darüber hinaus sind sie einer stärkeren Marktvolatilität ausgesetzt als die Wertpapiere größerer, etablierter Unternehmen. Die Risiken einer Anlage in Schwellenländern übersteigen jene Risiken, die mit Investitionen in ausländischen Industrieländern einhergehen. Nicht diversifizierte Portfolios investieren oftmals in eine beschränkte Anzahl von Emittenten. Aus diesem Grund können Veränderungen der finanziellen Situation und des Marktwerts einzelner Emittenten zu einer höheren Volatilität führen. ESG-Strategien, die Impact-Investing- und/oder ESG-Faktoren berücksichtigen, können dazu führen, dass die relative Anlageperformance von anderen Strategien oder breiten Marktbenchmarks abweicht. Dies hängt davon ab, ob der Markt solche Sektoren oder Anlagen aktuell bevorzugt. Daher ist nicht gewährleistet, dass ESG-Strategien zu einer günstigeren Anlageperformance führen werden.
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Head of International Equity Team
International Equity Team
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Managing Director
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Setzen Sie sich bitte gründlich mit den Anlagezielen, Risiken, Kosten und Aufwendungen der Fonds auseinander, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Diese und weitere Informationen über die Fonds sind im jeweiligen Verkaufsprospekt enthalten. Sie können den Verkaufsprospekt unter morganstanley.com/im herunterladen oder unter 1-800-548-7786 anfordern. Bitte lesen Sie vor dem Treffen von Anlageentscheidungen den Anlageprospekt aufmerksam durch.